Halloweenkrimidinner Das Fest der lebenden Toten

Können Tote ermordet werden?

An diesem trüben November Abend lief alles ein wenig anders als sonst: wo üblicherweise nur ein schauriger Toter die Veranstaltung verunzierte trafen dieses Mal haufenweise Verstorbene in der VHS-Küche ein. Eine Begrüßung unter den Gästen lief ungefähr so: „Hallo, schön dich kennen zu lernen. Ich bin schon seit 10 Jahren tot. Grausam mit Gift ermordet, weißte?“ wurde gekonnt erwidert mit „Ja, ich auch, aber nicht so einen Weicheier-Tot mit Gift sondern richtig mit dem Auto mehrmals überrollt worden. Das ist mal ein Gemetzel gewesen!“ Mit mitreißendem Humor feierte die fröhliche Geistertruppe aus dem kleinen italienischen Örtchen Spavento d’Alba einträchtig ein lustiges Totenfest zu dem sogar ein paar Lebende geladen waren. Unruhe kam erst in die Runde nachdem klar war, dass einer der Untoten offenbar mehr Sünden auf sich geladen hatte, als zu Lebzeiten bekannt geworden war. Obwohl man in einer eher verrufenen Ecke vom Friedhof lag, die den eher zwielichtigen Dorfbewohnern vorbehalten war, mochte nun auch keiner der allergrößte Bösewicht sein und verteidigte seine Verbrecherehre. So bekannte die schwarze Witwe, dass es schon „schade um die viele Ehemänner gewesen ist, aber es finden sich ja immer Neue und Trennungen wären schließlich auch etwas ganz Natürliches„. Nach dem viele häßliche, dunkele Geheimnisse durch hartnäckige Spurensuche ans Licht gezerrt wurden und vielen lustigen Schlagabtauschen, wurde der wahre Verbrecherkönig (oder war es eine Königin?) am Ende gestellt. Blieb nur die Frage: Kann man Tote eigentlich ihrer gerechten Strafe zuführen? Sargverbot und Umbettung??

Deftig gings zu auf dem kleinen Friedhof im Piemont, beim Essen und auch bei den Sprüchen.

Was essen eigentlich Untote? Und ist das lecker?

Das Menu dass in der VHS für die Totenfeier gekocht wurde hatte sicher einen etwas morbiden Anstrich, aber Blut-Pasta hin Rote-Beete-Carpacchio her, es war einfach zum Sterben lecker. Eine Herausforderung bestand vor allem darin, das richtige „al dente-Zeitfenster“ zu finden für die Pasta, aber erfahrene Kriminelle wissen um die Bedeutung von exaktem Timing und so ging auch hier nichts schief. Ein wenig Gruselfaktor hatten die Gorgonzola-Crostini für manch eher zartbesaiteten Käseliebhaber mit der typisch schimmeligen Optik des italienischen Weichkäses. Wem das zu starker Tobak war, konnte sich aber ganz hervorragend an das cremige Parmesansüppchen halten.

In deinem eigenen Blut sollst du schmoren! Nein, nur Spaß. Das ist köstlicher Rotwein für unsere Blut-Pasta.
Man schneide ganz fein ein paar Kinderbeinchen auf und betröpfle sie mit … Sieht fast echt aus.
In Italien auch als besoffene Nudeln bekannt.
Wer unter Arachnophobie litt, hatte hier nichts zu Lachen.

Leichenteile auf dem Tisch – wie gemütlich!

Unsere Friedhoftafel war mit original Flair gedeckt – schließlich hatten wir uns gerade alle aus den Gräbern erhoben und konnten naturgemäß auch nicht mehr ins nächste Restaurant laufen für unsere Halloween-Sause. So zierten allerlei Gebeine vom Totenschädel bis zum abgeschittenen Ohr den Tisch und man fühlte sich sofort „wie Zuhause“. Mit ein paar roten flackernden Grabkerzen kehrte auch die heimelige Atmosphäre ein, die Geister so lieben. Schauerlich schön!

Überall krabbelten Spinnen über den Tisch und Leichenteile schmückten unsere Tafel. Seeeehr gemütlich!
Warmes Totenlicht tauchte unsere Tafel in festlichen Glanz.

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