Unser erster Krimi bei der VHS, der mal wieder im Frühjahr zustande kommen konnte, war alles andere als Neuland für die Spielertruppe. Eine gut bekannte Gruppe von üblichen Verdächtigen enterte die Küche der VHS Kaarst Korschenbroich, um den neuen Fall rund um die Entdeckungsreise von Christoph Kolumbus zu lösen. In kürzester Zeit entstand ein locker-fröhliches Bodega-Feeling, wie eigentlich jedes Mal mit den Teilnehmern der VHS. Selbst wenn die Rollen eigentlich zu Ressentiments hätten führen können, denn es trafen einige Glaubensgruppen aufeinander. In unserer improvisierten Hafenkneipe „El Delinquente“ entspannten Christen, Juden und Mauren bei einem trockenen Tröpfchen Vino und ließen „den lieben Gott einen guten Mann sein“. Sicher, im Verlauf des Abends bekamen sich die heißblütigen, andalusischen Damen und Herren ganz rollengemäß ordentlich in die Haare, denn jede und jeder hatte ein eigenes Interesse am jungen Schiffssmutje Frederico. Allerdings konnte dieser nun niemanden mehr seine Gunst schenken, denn er überlebte den Abend nicht. Auch nicht der hinreißend gespielten Hafenhure Carmen, die wirklich alle am Tisch umgarnen konnte und deren Geheimnis bis zum Schluss – nun ja „unter Verschluss“ blieb. Der Abend gewann an Fahrt und es wurden einige schlaue Verdächtigungen vom Stapel gelassen. Immer den inneren Kompass auf den Mörder ausgerichtet und mit einem feinen Gefühl für geschickte Manöver konnte der Mörder am Ende überführt werden.
Für diese Aoili könnte man töten
Ja sicher, es gab an dem Abend eine riesige Auswahl an kleinen Tapas-Köstlichkeiten: Von den allgemein bekannten Gerichten wie „Tortilla de patatas“ und Albondigas über vielleicht unbekanntere Gaumengenüsse wie „Zucchini-Garnelen-Röllchen“ reichte das Repertoire an Tapasrezepten, die Regine mit Liebe für uns zusammengestellt hatte. Aber keins der Servierschälchen war am Ende des Abends so sauber ausgewischt, wie die Aoili. Mit dem Trick, dass man Weißbrot in die Paste mischt, gelingt die Knoblauchcreme wirklich jedem und schmeckt fantastisch. Für die „Date ripiene de Chorizo“ waren vor allem die Fleischliebhaber unter den Gästen zu haben: Das bekannte Rezept der mit Speck umwickelten Datteln toppte Regine mit einer scharfen Füllung aus Chorizowurst. Hammerlecker! Ein wenig mehr Herausforderung bot die Herstellung der Crema Catalana. Damit diese den typischen knusprigen Deckel aus karamellisiertem Zucker erhält muss man an die Waffen rücken und mit einem Minibunsenbrenner der Creme zu Leibe rücken. Auch ein geübter Umgang mit scharfen Messern ist jenseits von Auftragsmorden nicht zu verachten, wenn man die Orangenfilets auslösen will. Es ist eben alles für was gut.